Disease-Management-Programme (DMP)
Behandlungsprogramme für Chroniker
Ein Disease-Management-Programm (abgekürzt DMP) ist ein systematisches Behandlungsprogramm für chronisch kranke Menschen, das sich auf die Erkenntnisse der evidenzbasierten Medizin stützt. Im Bereich der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) werden diese Programme auch als strukturierte Behandlungsprogramme oder Chronikerprogramme bezeichnet.
Disease-Management-Programme stellen keinen Ersatz für die Therapie durch einen Arzt dar, sondern sind als unterstützende und koordinierende Maßnahme vorgesehen. In erster Linie haben sie informativen Charakter, d. h. der Patient wird über seine Krankheit, deren Symptome und Bedeutung, Behandlungsmöglichkeiten, Medikamente und Spezialärzte umfassend aufgeklärt. In unserer Praxis werden folgende strukturierte Behandlungsprogramme nach §137f SGB V durchgeführt:
Diabetes mellitus Typ 2
Koronare Herzkrankheit
Ashtma bronchiale
Chronische obstruktive Lungenkrankheit
Die Einschreibung in jedes Programm ist kostenlos. Unsere Praxis ist als “Koordinierender Hausarzt” zugelassen und kann damit die Untersuchung und Behandlung nach den jeweiligen Richtlinien durchführen.
Disease-Management-Programm Diabetes mellitus Typ 2
In Deutschland leben über 5 Millionen Menschen mit Diabetes mellitus. Ein Großteil davon ist vom Diabetes mellitus Typ 2 betroffen.
Als Diabetes mellitus Typ 2 wird die Form des Diabetes bezeichnet, die durch relativen Insulinmangel aufgrund einer Störung der Insulinsekretion entsteht und in der Regel mit einer Insulinresistenz einhergeht.
Der Diabetes mellitus und die damit im Zusammenhang stehenden Stoffwechselstörungen stellen angesichts ihrer Häufigkeit Volkskrankheiten dar, die zu einer erheblichen Reduzierung der Leistungsfähigkeit und Lebenserwartung der Erkrankten führen können.
Ziel des Programms „Diabetes mellitus Typ 2“ ist es, die vielfältigen möglichen Risiken (Schlaganfall, Herzinfarkt, Nierenschäden, Gefäßschäden, Bluthochdruck, Augenschäden) durch eine optimale Behandlungsstrategie zu minimieren, eingetretene Schäden frühzeitig zu erkennen und umgehend zu therapieren.
Das Programm enthält Untersuchungen, mit deren Hilfe das Ausmaß der Zuckerkrankheit, also eventuell bereits vorliegende Schädigungen der Nieren, der Augen, des Gefäßsystems, des Herzens, des Fettstoffwechsels, der Haut und der Nerven festgestellt werden kann.
Disease-Management-Programm Koronare Herzkrankheit
Herz-Kreislaufkrankheiten, zu denen auch die Koronare Herzkrankheit (KHK) gehört, sind mit Abstand die häufigste Todesursache in den Industrienationen. Die KHK ist eine Erkrankung der Herzkranzgefäße, verursacht durch Arteriosklerose. Sie führt häufig zu einem Missverhältnis zwischen Sauerstoffbedarf und -angebot im Herzmuskel.
Die KHK und die damit im Zusammenhang stehenden Begleit- und Folgeerkrankungen können zu einer erheblichen Reduzierung der Leistungsfähigkeit und Lebenserwartung der Erkrankten führen. Die KHK ist auch die wichtigste Ursache der Herzinsuffizienz (Herzschwäche).
Ziel des Programms „Koronare Herzkrankheit“ ist es, durch eine qualifizierte und optimale Betreuung der Patienten mit einer frühzeitigen Diagnostik und einer individualisierten Therapie den Gesundheitszustand, die Folgekrankheiten, die Begleiterkrankungen (insbesondere die Bluthochdruckkrankheit) und die Lebensqualität der Patienten positiv zu beeinflussen sowie eine weitere Progredienz der KHK zu vermeiden.
Disease-Management-Programm Astma bronchiale
Asthma bronchiale ist eine entzündliche Erkrankung der Atemwege, kombiniert mit einer Überempfindlichkeit gegenüber verschiedenen Reizen, z. B. Hausstaubmilben, Tierhaaren, Gräser- und Blütenpollen, Kälte oder Rauch. Die Schleimhäute von Asthmatikern reagieren überempfindlich und sind chronisch entzündet.
Die Krankheitshäufigkeit des Asthma bronchiale wird in Deutschland bei Erwachsenen auf 5 und bei Kindern auf 10 Prozent geschätzt.
Mit dem DMP Asthma bronchiale sollen folgende Therapieziele erreicht werden: Vermeidung/Reduktion von akuten und chronischen Krankheitsbeeinträchtigungen, krankheitsbedingten Beeinträchtigungen der körperlichen und sozialen Aktivitäten im Alltag sowie einer Progredienz der Krankheit bei gleichzeitiger Minimierung der möglichen unerwünschten Nebenwirkungen der Therapie und Reduktion der asthmabedingten Letalität. Es soll auch Verbesserung bzw. Normalisierung der Lungenfunktion und Reduktion der bronchialen Hyperreagibilität angestrebt werden.
Disease-Management-Programm COPD
COPD steht für den englischen Begriff „Chronic Obstructive Pulmonary Disease“, übersetzt „chronisch obstruktive Lungenerkrankung“. Aus einer chronischen Bronchitis, hauptsächlich ausgelöst durch Rauchen, entwickelt sich bei 15 bis 20 Prozent aller Betroffenen ein dauerhafter Husten mit Auswurf und eine Verengung der Atemwege.
Der Gasaustausch in der Lunge funktioniert nur noch eingeschränkt, weniger Sauerstoff wird transportiert und führt zu Atemnot und im schlimmsten Fall zu einer Überblähung der Lunge, dem Emphysem. Eine COPD lässt sich nicht mehr rückgängig machen, kann aber durch ein gutes Behandlungskonzept deutlich verbessert und ihr Fortschreiten hinausgezögert werden.
Durch die Einführung des DMP COPD wird eine qualitativ hochwertige ambulante Versorgung für diese Patienten weiter verbessert. Eine Betreuung im DMP COPD zielt darauf ab, den Krankheitsverlauf und die persönliche Lebensqualität des Patienten durch mehr Selbstmanagement seiner Erkrankung, einer Verhaltensänderung, Vermeidung von COPD-auslösenden Faktoren und körperlichem Training positiv zu beeinflussen.
Hausarztpraxis in Dortmund-Dorstfeld Dr. Eduard Torbin, Wittenerstr. 3 , 44149 Dortmund, Tel: 0231 17 50 60